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Meldungen aus der FG 2

Fachausschuss „Kriegsbeeinflusste Böden" – Böden als Zeugen des 1. und 2. Weltkriegs"

Aktivitäten 2022

Exkursionsankündigung

In diesem Jahr findet die Exkursion des Fachausschuss nach Nürnberg statt. Unter der Leitung von Prof. Dr. Skowronek wird die Gruppe vom 30.09. bis 2.10. zum Thema „Bau und Boden für den Krieg und in dem Krieg: Beispiele aus Nürnberg und Umgebung 1933–1945“ unterwegs sein.
Link zum Programm
Anmeldungen sind noch möglich bei: Dr. Bernd Steinweg (Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein.).

 

Ziele des Fachausschusses

Im Jahr 2014 stand sowohl 100 Jahre Beginn des 1. Weltkrieges als auch 75 Jahre Beginn des 2. Weltkieges an. Dieses sollte für den Bundesverband Boden e. V. die Chance bietet, über das Thema „Böden als Zeugen der Weltkriege" in der Öffentlichkeit ein verstärktes Bodenbewusstsein zu schaffen.

Mit dem 1. Weltkrieg beginnt das Zeitalter der „technischen" Kriege, die in den Front- und Kampfgebieten zu einer großflächigen Zerstörung und Veränderung der Landoberfläche einschließlich des Bodens führen. Im 2. Weltkrieg wurden zusätzlich zu den Zerstörungen im Bereich der (wesentlich mobileren) Fronten durch Flächenbombardements und Artilleriebeschuss im „Hinterland" großflächige Zerstörungen verursacht.

Die „technischen" Kriege führten (und führen) durch Beschuss und Bombardierung, aber auch durch Errichtung militärischer Infrastruktur (Stellungen, Schützengräben, Bunker, Straßen usw.) zu einer – zum Teil flächenhaften – Veränderung des Bodens bis in mehrere Meter, ggf. auch mehrere 10er Meter, Tiefe. Außerdem erfolgen erhebliche (Schad-)Stoffeinträge (Metalle aus Hülsen und Munition, chemische Kampfstoffe usw.) in den Boden.

Nach den Weltkriegen wurden die „Kriegsböden" in den Agrarlandschaften Mitteleuropas vergleichsweise schnell wieder rekultiviert, nur auf landwirtschaftlich nicht oder nur gering produktiven Böden (v. a. Vogesen, Alpen usw.) oder so stark munitionsbelasteten Flächen, dass mit der Rekultivierung extreme Risiken verbunden waren (z. B. viele Standorte um Verdun), sind die Spuren des 1. WK noch an der „Oberfläche" erkennbar. Ähnliches gilt für die durch den 2. Weltkrieg zerstörten Gebiete. Dabei führte die Rekultivierung (Entmunitionierung, Verfüllung von Hohlformen usw.) zu erneuten Veränderungen des Bodens.

Auch in rekultivierten „Kriegsböden" werden sich Spuren der Kriegseinwirkungen wiederfinden; diese können daher grundsätzlich als „Archivböden" eingestuft werden – und dies nicht nur als „Matrix", in der die Schlachtfeldarchäologie ihre Funde macht, sondern als eigenständiges Bodenarchiv. An den Kriegsböden kann in besonders drastischer Form aufgezeigt werden, zu welcher (Umwelt-) Zerstörung der Mensch fähig ist. Gleichzeitig kann aber an rekultivierten und neu entwickelten Böden auf kriegszerstörtem Untergrund auch die im mitteleuropäischen Klima beachtliche Regenerationsfähigkeit der Böden (Bodenneubildung) verdeutlicht werden.

Für die Jahre 2014ff. mit der dann hohen öffentlichen Aufmerksamkeit für die beiden Weltkriege besteht für uns als BVB / als Bodenschützer also die Möglichkeit, einen Teil dieser Aufmerksamkeit auch auf den Boden zu ziehen. Dies kann in Form von Exkursions- und Vortragsveranstaltungen (z. B. VHS, Naturschutzakademien), Zeitungs-, Rundfunk- oder Fernsehbeiträgen usw. oder in Projekten an Schulen (z. B. auch durch die Initiierung von Facharbeiten in der Oberstufe) erfolgen.

Dabei sind direkt oder indirekt kriegsbeeinflusste Böden in Deutschland zumindest in Form von Bombentrichtern und Flakstellungen, aber zum Beispiel auch ehemaligen Schießständen und letztendlich den „Trümmerschuttböden" nahezu flächendeckend vorhanden. In vielen Gebieten Deutschlands gibt es aber aus den letzten Kriegsmonaten auch in erheblichem Umfang Panzer- und Schützengräben. Noch dramatischer kann die Einwirkung auf den Boden an Schlachtfeldern aus dem 2. Weltkrieg wie zum Beispiel den Seelower Höhen östlich von Berlin oder dem Hürtgenwald östlich von Aachen verdeutlicht werden.

Zu überlegen ist auch, inwieweit wir als BVB mit der Thematik Kontakt zu belgischen, französischen, italienischen, slowenischen und polnischen Kollegen im Hinblick auf die Schlachtfelder vor allem auch des 1. Weltkrieges aufnehmen. Nach einer ersten Abschätzung sind im 1. Weltkrieg im westlichen Mitteleuropa einige Zehntausend Quadratkilometer Landoberfläche (= Boden) total zerstört worden und mit den Hinterlassenschaften muss heute immer noch umgegangen werden.

Das Thema bietet auch vielfältige Verknüpfungsmöglichkeiten mit der (Schlachtfeld-) Archäologie, (Militär-) Historikern, Kriegsgräberfürsorge, Kampfmittelräumung, Lokalgeschichte usw. Diese Verknüpfungsmöglichkeiten bestehen bis hin zu einer Auseinandersetzung mit der Blut-und-Boden-Ideologie oder dem im 3. Reich bestehenden Gedanken der Verteidigung des „Heimatbodens bis zum letzten Mann" oder der Aufarbeitung der „Wahrnehmung" des Bodens durch die Soldaten in den Schützengräben (in Literatur, Verfilmungen, Frontberichten, Feldpostbriefen). Mit dem „Vehikel" Kriegserinnerung kann also zu einem vertieften Bodenbewusstsein beigetragen werden. Gut angepackt und vorbereitet müssen wir auch keine Angst haben, in die „falsche Ecke gestellt zu werden". Die Auseinandersetzung mit den Hinterlassenschaften von zwei Weltkriegen sollte aus unserer Sicht auch nicht den „ewig Gestrigen" überlassen bleiben!

Aufgabe des Fachausschusses soll einerseits die fachliche Beschäftigung mit dem Thema sein, andererseits sollen aber auch Materialien / Strategien für eine Außenwirkung (mit Schwerpunkt 2014ff.) vorbereitet werden.

An dem Thema Interessierte können sich bei Michael Kerth (Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein.) oder Bernd Steinweg (Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein.) melden.

 

Aktivitäten 2020

Ankündigung: Exkursion des Fachausschusses Kriegsbeeinflusste Böden ins Ruhrgebiet
Die 10. Exkursion des Fachausschusses Kriegsbeeinflusste Böden findet 75 Jahre nach Ende des 2. Weltkrieges vom 2.-4. Oktober im Ruhrgebiet statt. Sie beginnt am Freitag um  14 Uhr mit einer Sonderführung "Die Zeche Zollverein im 2. Weltkrieg" auf dem Gelände des UNESCO-Welterbes. Weitere Exkursionsstandorte: Bombentrichterlandschaft auf unterschiedlichen Ausgangssubstraten, Standort mit nachkriegszeitlicher Auendynamik in Kriegshohlformen der Rheinaue und Reste einer ehem. Flakstellung. Die detaillierte Ablaufplanung ist noch in Bearbeitung, die Exkursion endet am Sonntag (4.10.) gegen 14 Uhr. Die Unterbringung erfolgt im Hotel "Alte Lohnhalle", einem historischen Gebäude der ehemaligen Zeche Bonifacius in Essen. Die Kosten für 2 ÜN + 2x Frühstück betragen p. P. 180 € im EZ und 135 € im DZ ("Studio"), studierende BVB-Mitglieder erhalten 50 € Ermäßigung.

Programm

Weitere Informationen und Anmeldung: Bernd Steinweg, Tel. 02162–391239, Mail Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein.

 

Fachausschuss "Bodenkundliche Baubegleitung"

BVB Prospekt 2stg 4c1

Seit dem 25. Juli 2013 ist das BVB Merkblatt 2 "Leitfaden Bodenkundliche Baubegleitung" als Monografie im Handel erhältlich. 

 

 

 

 

Weitere Informationen zum Fachausschuss unter Bodenkundliche Baubegleitung..

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